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Proteine

Was sind Proteine?

Proteine sind große, komplexe Moleküle, die vielfältige Aufgaben im Körper erfüllen.
Aufgrund ihrer Größe werden Proteine nicht im Ganzen resorbiert, sondern während des Verdauungsvorganges in ihre Bestandteile, die Aminosäuren, zerlegt.
Es gibt 20 unterschiedliche Aminosäuren, die bei der Bildung von Proteinen beteiligt sind. Von diesen sind tierartlich unterschiedliche essentiell, was bedeutet, dass der Organismus sie nicht selbst herstellen kann , sondern darauf angewiesen ist sie ausreichend über die Nahrung aufzunehmen. Für Ratten sind 12 Aminosäuren essentiell (Arginin, Aspargin, Glutaminsäure, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin, Threonin und Valin). Brauchen tut der Körper also keine "Proteine", sondern ein bestimmtes Muster an Aminosäuren aus denen dann unter anderem Körperproteine aufgebaut werden.

"Proteinbedarf"?

Das Wort "Proteinbedarf" ist also missverständlich.
Der Bedarf an Aminosäuren wird u.A. von Faktoren wie Tierart, Alter, Gesundheitszustand, Aktivität, Wachstum, Trächtigkeit oder Laktation beeinflusst. Je nachdem wie gut die Nahrungsproteine die benötigten Aminosäuren abdecken ist der Bedarf an Proteinen also unterschiedlcih hoch, bei gleichem Bedarf an Aminosäuren.
Der "Proteinbedarf" ist also immer abhängig von der Qualität der aufgenommenen Proteine. Die "Erfassung" dieser Qualität erfolgt als sogenannten "biologischen Wertigkeit". Sie gibt an, wieviel Gramm körpereigenes Protein aus wieviel Gramm des aufgenommenen Proteins aufgebaut werden kann.
Eine "optimale biologische Wertigkeit" ist also gegeben, wenn aus 1g aufgenommenem Protein auch 1g körpereigenes Protein aufgebaut werden kann.
Dieser "Idealwert" ist meines Wissens nach jedoch theoretisch und in der Ernährungspraxis nur näherungsweise zu erreichen. Es gibt auch nicht "das optimale Protein", die besten biologischen Wertigkeiten erhält man durch die Kombination unterschiedlicher Proteinequellen (zb. tierische und pflanzliche oder rein pflanzliche Proteine).

Höherer Proteinbedarf bei niederer Proteinqualität

Stellt man die Nahrung so zusammen, dass unterschiedliche Proteinquellen so kombiniert werden, dass die biologische Wertigkeit  hoch ist, dann muss weniger Protein insgesamt gefüttert werden um den Bedarf an Aminosäuren zu decken. Sind die Proteine die gefüttert werden von schlechterer Qualität und/oder weniger günstig kombiniert benötigt der Organismus mehr Protein.

Warum es so wichtig ist bei der Proteinversorgung auf eine hohe Proteinqualität zu achten?

Auf den ersten Blick erscheint es egal ob eine geringere Menge hochwertiger oder eine größere Menge Proteine minderer Qualität gefüttert werden um den Aminosäurebedarf zu decken.
Eine direkte Überdosierung mit entsprechenden Vergiftungserscheinungen ist bei normaler Proteinfütterung (im Gegensatz zur Überdosierung von z.B. Aminosäuen per Infusion trotz ausreichender Proteinaufnahme) laut Literatur unmöglich.

Auch das vielfach vorgebrachte Argument, eine dauerhafte Überversorgung mit Protein würde das Tumorwachtum begünstigen muss wohl aufgrund fehlender, wissenschaftlicher Quellen dem Bereich der Mythen zugeordnen werden (seinen Ursprung könnte dieser Mythos daher haben, dass Proteine auch bei dem "Erkennen" und "Melden" von kranken Zellen beteiligt sind und Fehlfunktionen dieser Proteine die Ausbreitung von Tumoren überhaupt erst möglich machen. Dies hat jedoch mit der Aufnahme von Nahrungsproteinen nichts zu tun).

Dennoch sollte es vermieden werden mehr (minderqualitative) Proteine zu füttern:
Die aufgenommenen Aminosäuren werden, wo benötigt, für den Bau von Körpergewebe und Blutbestandteilen usw eingesetzt.
Überschüssige Aminosäuren werden abgebaut. Hierbei wird deren Kohlenstoffgerüst zwar auch zur Energiegewinnung genutzt, benötigt wird diese Energiequelle vom Körper allerdings nicht. Energiegewinnung aus Glucose und ggf Fetten ist deutlich effizienter und zudem deutlich weniger mit schädliche Abfallprodukten verbunden.
Die beim Proteinabbau entstehenden toxischen Substanzen müssen in Leber und Niere umgebaut und ausgeschieden werden.
Ein hoher "Durchsatz" belastet diese Systeme auf Dauer.
Jede Störung der Leber- oder Nierenfunktion kann dazu führen, dass sich diese "harnpflichtigen" Stoffe im Blut anreichern.
Hierbei kommt es bei Nahrung die reich an Protein ist natürlich deutlich schneller zu Schäden als dies bei Nahrung mit einem moderaten Proteingehalt der Fall wäre.

Zu bedenken ist, dass insbesondere eine Störung der Nierenfunktion (gleich ob sie von einer Entzündung oder einer, im Alter nicht unnormalen, chronischen Insuffizienz herrührt) sehr lange nicht sichtbar ist. Der Körper versucht die Funktionseinbußen zu kompensieren was den "Verschleiss" zusätzlich erhöht. Selbst bei Tieren bei denen es einfacher ist Blutproben zu untersuchen ist eine Veränderung der Blutwerte erst festzustellen wenn mindetstens 70% der Nierenfunktion bereits ausgefallen ist.

Die Versorgung mit Proteinen, sollte also so umfassend sein, dass alle benötigten Aminosäuren aureichend vorkommen, dabei sollte aber die Gesamtmenge des gefütterten Proteins durch Gabe und Kombination von Proteinen mit hoher biologischer Wertigkeit so gering wie möglich gehalten werden.

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Letzte Änderung: Sat Apr 18 22:40:06 2009

Sämtliche Urheberrechte liegen bei Frauke Herbrich.